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Spielerisch finanzielle Kompetenzen erlernen

Ein guter Umgang mit den eigenen Finanzen kann spielerisch erlernt werden. Foto: Liane Platz

Forschungsprojekt der Universität Konstanz entwickelt Spiel zum Erlernen von Finanzkompetenzen an Schulen und in Familien

Wer gut mit Geld umgehen kann, seine Finanzen im Griff hat und bestenfalls auch noch weiß, wie eine gelungene Altersvorsorge aussieht, der wird es im Leben leichter haben. Die Grundlage für ein solches Verständnis und Verhalten sollte bereits in der Jugend gelegt werden. Ein Forschungsteam der Universität Konstanz nimmt in einem neuen Projekt daher die Ausbildung einer bestmöglichen Finanzkompetenz in Schulen unter Einbeziehung der Eltern in den Blick.

Spielerische Weise finanzielle Kompetenzen vermitteln
Unter dem Titel „Lernen durch Serious Games zur Förderung von Financial Literacy in der Sekundarstufe II unter aktivem Einbezug des Elternhauses", kurz „LeGacy", soll ein digital verfügbares Spiel entwickelt werden, das jungen Menschen auf spielerische Weise finanzielle Kompetenzen vermittelt. Die spielbasierten Methoden sollen dabei auch Themen zugänglicher machen, die für Schülerinnen und Schüler im Alltag meist noch zu weit weg erscheinen, wie Anlagestrategien oder eine gute Altersvorsorge.

„Junge Menschen an der Schwelle zur Selbstständigkeit sind in einer Lebensphase, in der sie in der Regel gerade erst damit beginnen, eigene finanzielle Entscheidungen zu treffen. Das erste eigene Girokonto muss eingerichtet werden, es gibt vielleicht das erste Gehalt, von dem etwas übrigbleibt, was angelegt werden kann, und der eigene finanzielle Haushalt muss geführt werden", sagt Liane Platz. Sie ist PostDoc und Fachdidaktikerin für Wirtschaft an der Universität Konstanz und Leiterin des LeGacy-Projekts. „Aus der Sozialisationsforschung ist zudem bekannt, dass auch die Eltern einen hohen Einfluss auf die Finanzkompetenz von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben, und das wollen wir im Rahmen einer schulischen Finanzbildung konstruktiv nutzen", ergänzt sie.

Einbeziehung des Elternhauses
Das Projekt ist daher so aufgebaut, dass sowohl die schulische Bildung einer Finanzkompetenz als auch die Einflussnahme des Elternhauses abgebildet und ergründet werden können. „In der Testphase werden wir mit etwa 30 Schulklassen über einen längeren Zeitraum zusammenarbeiten. In zufälligen Gruppeneinteilungen werden teilweise die Eltern einbezogen, teilweise aber auch nicht. Das gibt uns die Möglichkeit, die Auswirkungen ihrer Einbeziehung in die schulische Finanzbildung zu untersuchen", erklärt Stephan Schumann, Wirtschaftspädagoge an der Universität Konstanz und Co-Leiter des Projekts, das Studiendesign. „Zugleich analysieren wir, wie sich eine spielbasierte Lernumgebung auf die Finanzkompetenz von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II auswirkt", ergänzt er.

In 3 Jahren kostenlos für Schulen und Familien verfügbar
Das Gesamtprojekt ist am 1. Februar 2025 gestartet und auf die Dauer von drei Jahren angelegt. Nach Projektende wird das Spiel mit allen Unterrichts- und Begleitmaterialien als Open Educational Ressource für Schulen und Familien kostenlos verfügbar sein. Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie „Forschung zu Finanzieller Bildung" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Bundesministerium für Finanzen (BMF) mit rund 600.000 Euro gefördert.

Faktenübersicht:

  • Projekttitel: Lernen durch Serious Games zur Förderung von Financial Literacy in der Sekundarstufe II unter aktivem Einbezug des Elternhauses", kurz „LeGacy"
  • Förderung: Das BMBF und das BMF fördern im Rahmen der Förderlinie „Forschung zu Finanzieller Bildung" das Projekt „LeGacy" unter Leitung von Dr. Liane Platz und Prof. Dr. Stephan Schumann an der Universität Konstanz mit insgesamt 611.960,00 Euro.
  • Dr. Liane Platz ist Fachdidaktikerin für Wirtschaft an der Universität Konstanz. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Lehr-Lernforschung, Finanzkompetenzen und Urteilsfähigkeit.
  • Prof. Dr. Stephan Schumann ist Professor für Wirtschaftspädagogik an der Universität Konstanz. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das Lehren und Lernen mit digitalen Medien und die Erfassung ökonomischer Kompetenzen.
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Quelle externer Link: Landeshauptstadt Stuttgart
Montag, 28. April 2025